Der Maskierte Jäger | Akt 2

Quest: Gesindel!
Ziel: Hände des Diebs
Beschreibung: Im Königreich Lom wurde eine adlige Familie bestohlen! Der Familie Ziaou ist das gestohlene Gold egal, doch sie wollen die Hände dieses Gesindels haben. Was sie damit anfangen? Weiß der Geier aber sie Zahlen einen hohen Preis!


Gunjis letzter Auftrag war für die Katz. Klar, die Belohnungen haben sich sehen gelassen, doch es war einfach keine Herausforderung für ihn. Dieses Mal hat er sich eine Quest ausgesucht, bei der sein Können eher gefragt ist. Sein nächstes Ziel war nämlich ein Mensch. Ein Dieb, der die Familie Ziaou bestohlen hat. Die sind sowas von stinkend reich, dass sie nicht einmal das gestohlene Gold wieder haben wollen. Sie wollen lediglich seine diebischen Hände abgetrennt sehen. Ob hier  "lediglich" ein angemessenes Wort war? Nichts desto trotz: Ein Auftrag ist ein Auftrag. Der Dieb befand sich irgendwo in Lom. Der einzige Anhaltspunkt war sein Name. Doch wer war schon dieser Taka Nogu? Nie hatte jemand auch nur ein sterbens Wörtchen über ihn gehört. Er war bloß eine kleine kriminelle Ratte, die Nachts ihr Unwesen führte. Wie konnte so jemand überhaupt in ein Adelshaus einbrechen, dass streng bewacht wurde? Diese Frage stellte Gunji sich nur flüchtig, da die Antwort seinen Auftrag nicht ändern würde. Gunji fing bei kleinen Spielunken an nach dem Namen zu fragen. Typische Treffpunkte für dieses Gesindel. Nichts, kein Anhaltspunkt. Also suchte er sich einen hohen Punkt in den Gassen der Stadt und im Schutze der Nacht hielt er Ausschau nach verdächtigen Personen. Ein gelungener Raub macht einen Kriminellen nur noch gieriger. Bei solch einer Art von Arbeit machte sich die unheimlich hohe Geduld von Gunji bezahlt. Stunde um Stunde verharrte er, ohne auch nur eine Menschenseele gesehen zu haben. Seine Geduld sollte sich allerdings wirklich auszahlen, denn ein geheimnisvoller Mann in einem verdreckten, kaputten Umhang bog um die Ecke und schlich durch die Gasse. Er trug nagelneue Stiefel und schien Angst zuhaben, dass ihn jemand verfolgen würde. Kein Zweifel - das musste er sein! Gunji sprang hinunter und fing sich mit einer eleganten Rolle, die ihn direkt vor die Füße der zwielichtigen Gestalt manövrierte. "Bist du Taka Nogu?", fragte er ihn mit kalter Stimme. Schlagartig stieg dem Kerl die Blässe ins Gesicht. Seine Lippen zitterten, doch brachte er kein Wort heraus. "Das nehme ich als ein Ja!", rief Gunji noch, bevor er mit seinem Dolch unter seiner Umhang hervorschnellte und zustoßen wollte. So leicht würde es allerdings nicht werden. Taka wich aus und stolperte dabei über seine eigenen Füße. Kurz landete er auf seinem Gesäß aber stand sofort wieder auf. Zitternd zog er ein Messer aus seinem Stiefel. Er war so nervös und unruhig, dass er höchstens mit einem riesigen Berg voll Glück einen Stich hätte landen können. Er hielt das Messer mit beiden Händen fest und streckte es Gunji entgegen. Unbeeindruckt ging Gunji auf ihn zu und wirbelte seinen Dolch dabei zwischen seinen Fingern umher. Als Taks gerade zustechen wollte, wich Gunji mit einer Drehung aus und trennte dem Häufchen Elend mit einem einzelnen schwungvollen Hieb beide Hände gleichzeitig ab. Mit einem lauten Schrei ging er auf die Knie und sah sich seine mit Blut volllaufenden Stümmel an. Desinteressiert pickte Gunji die Hände vom Boden auf und ging seinen Weg. In diesem Beruf muss man kalt sein. Jemand mit zu viel Herz könnte kein Kopfgeldjäger werden. Zumindest kein Guter!